Schloss Tambach befindet sich seit Anfang des 19. Jh. im Privatbesitz der Grafen zu Ortenburg und wird bis heute von der Familie des Hauschefs bewohnt. Das Schloss ist privat.
Das barocke Schloss wurde Ende des 17. Jhrd. und 18. Jhrd. (1694- 1786) in mehreren Bauphasen als Sommersitz der Äbte von Langheim errichtet. In der ersten Bauphase ließ der Langheimer Abt Gallus Knauer- nach Plänen, die Johann Leonard Dietzenhofer zugeschrieben werden, in den Jahren 1694- 1698 den östlichen Flügel erbauen.
Die später errichteten Teile des Westflügels und westlichen Mittelflügels wurden ursprünglich als vier geschossiges Wirtschaftsgebäude errichtet worden. Die vier Geschosse erreichten insgesamt eine Höhe der drei Wohnraumgeschosse des ersten Bauteils.
Bereits Ende des 18 Jhrd. bestand allerdings schon der Wunsch, die schlossartige Dreiflügelanlage repräsentativer zu gestalten.
Jedoch wurde mit der Säkularisierung das Klosteramt Langheim und das Klosteramt Schloss Tambach aufgelöst. Schloss Tambach fiel 1803 an das Königshaus Bayern und 1806 im Tausch gegen die Grafschaft Ortenburg in Niederbayern an das gräfliche Haus Ortenburg. Erst Anfang des 20. Jhrd. hat Schloss Tambach das heutige Aussehen erhalten. Die ursprünglichen Brunnen vom Bamberger Bildhauer Michael Trautmann (1742- 1809) wurden mit dem Einzug der protestantischen Grafen zu Ortenburg entfernt und an die Gemeinden Neuendorf und Hergramsdorf verteilt. Der heutige Brunnen im Schlosshof wurde Anfang des 20. Jhrd. errichtet.
Öffentlich ist die sich im Schloss befindende private Schlosskirche, die vom Schlosshof aus zugänglich ist. Die Kirche kann für Hochzeiten und Taufen gebucht werden.
Die im späten 18. Jhrd. bei der Vollendung des Tambacher Schlosses von Baumeister Lorenz Fink, Schüler des Würzburger Hofbaumeister Fischer, im reinen Louis - XVI- Stil gestaltete Schlosskirche, gilt als kunstgeschichtliche Rarität. Die Ausschmückung war ursprünglich vom Bamberger Bildhauer Michael Trautmann (1742- 1809).
Nach dem Einzug der Grafen zu Ortenburg 1806 wurde die Funktion einer katholischen Klosterkirche in eine protestantischen Pfarrkirche geändert. Damit ging zwangsnotwendig die Umgestaltung der Kirche einher. Alle typisch katholischen Ausstattungsstücke der Heiligenverehrung wurden entfernt und den umliegenden katholischen Kirchen geschenkt.
1953 konvertierte der damalige Chef des gräflichen Hauses Alram Graf zu Ortenburg wieder zum katholischen Glauben. Die Schlosskirche wurde wieder rekatholisiert. Die sich über dem Altar befindende Madonna mit Kind stammt aus der Mitte des 18. Jhrd. aus dem Tessin.